This is not a Burial, it’s a Resurrection

Vorstellung vom
  • Regie: Lemohang Jeremiah Mosese
  • LS / ZA / IT / US 2019
  • 120 Minuten
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This is not a Burial, it’s a Resurrection

In Nazareth, in der malerischen Berglandschaft Lesothos, erfahren die Leute, dass ein Stausee entstehen soll und alle umsiedeln müssen. Die Einzige, die sich vehement dagegen wehrt, ist die alte Witwe Mantoa, die mit ihrem Leben abgeschlossen hat und sich eigentlich den Tod herbeisehnt. Aber: Sie will wie ihre Vorfahren in dieser Erde begraben werden und beschwört die althergebrachten Werte der Basotho. Sie gewinnt dadurch neue Lebenskraft und entfacht den kollektiven Geist des Widerstands in der Dorfgemeinde.

Werkangaben

Regie
Lemohang Jeremiah Mosese
Drehbuch
Lemohang Jeremiah Mosese
Produktion
Cait Pansegrouw, Elias Ribeiro
Kamera
Pierre de Villiers
Schnitt
Lemohang Jeremiah Mosese
Musik
Yu Miyashita
Besetzung
Mary Twala Mhlongo (Mantoa), Makhaola Ndebele (Priest), Jerry Mofokeng Wa Makhetha (Lesiba Player), Tseko Monaheng (Chief Khotso), Siphiwe Nzima-Ntskhe (Pono)
Land, Jahr
LS / ZA / IT / US 2019
Dauer
120 Minuten
Verleih
Trigon

Zitat

« Alleine die atemberaubenden Bilder von Landschaften, Bergen, Menschen und vor allem Farben,
die man noch nie gesehen zu haben meint, brennen sich mit einer solchen Intensität ins Gedächtnis,
dass sämtlicher narrativer, politischer und mythischer Kontext wie eine Zugabe wirkt. »

Dominic Schmid
Filmexplorer.ch, 01.07.2021

Kommentare

Ihr Blick richtet sich nicht gen Himmel, sie sucht diesseitige Wege des Widerstands, physische Adressat*innen. Aber die Kamera von Pierre de Villiers schaut nach oben, lässt sich ablenken, trotz der meistens strengen Kadrierung im hier digital wiederbelebten Academy-Format mit leicht abgerundeten Ecken. Sie schaut auf Rituale und Rurales, Praktiken und Predigten, auf Landschaften und Gesichter, Gesichter wie Landschaften, vor allem das von Mantoa, die wie eine grosse Trauernde und Suchende aus einem anderen Land […] warten musste auf ihr Erscheinen auf der Leinwand.

Das Kino […] von Lemohang Jeremiah Mosese monumentalisiert diese personifizierte Widerständigkeit, das Beharrungsbewusstsein, das Festhalten – am Land, den Ritualen, der Geschichte und den Fabulationen, an den Toten und ihren Ruhestätten. Aber das Interesse Moseses, sein unmelancholischer und eigentlich, trotz der starken Setzung und Erzählung Von-Jenseits-des-Grabes, auch unallegorischer Blick richtet sich auf die Lebenden, auf das Davor der Entwurzelung, auf die im Migrationsgeschehen und der Wanderarbeit Daheimgebliebenen, auf ihre Gemeinschaft, ihre Trauerfeiern, er zeigt ihr Warten auf Nachrichten und auf die Körper der in den Minen Südafrikas Verstorbenen, des Landes, das das Königreich Lesotho vollständig umgibt.

Daniel Eschkötter
Filmbulletin, 24.06.2021

Auch wenn die Bilder in ihrer hypnotischen Zeitlosigkeit zu den schönsten gehören, die man seit Langem im Kino sehen konnte, ist das erste Gefühl, das sich während Lemohang Jeremiah Moseses This Is Not a Burial, It’s a Resurrection bei mir einstellt, eines von profunder Fremdheit. Diese Aussage ist in der eigenen Überforderung mit einem Kunstwerk zu verstehen und ist keinesfalls als Kritik gemeint, im Gegenteil. Mosese versucht gar nicht erst, westliche ZuschauerInnen in diese Welt einzuladen, sondern präsentiert diese unverstellt, unbescheiden, unzugänglich. Man könnte sagen, dass diese Form auf eine gewisse Weise der Geografie Lesothos entspricht, jenem gebirgigen, von Südafrika umschlossen Königreich, aus dem nur äusserst selten Filme ihren Weg zu uns finden. […]

Es ist diese enorme Spannweite, die This Is Not a Burial so irritierend und auch anstrengend macht – und gleichzeitig so beeindruckend, weil jenes metaphorische Spannseil, das wahrscheinlich mit dem Körper und vor allem dem Gesicht Mary Twalas in all seiner Trauer und Resolution identisch ist, den enormen Kräften standhält. Worte braucht sie dazu kaum: Die berührendsten Szenen sind jene, in denen Mantoa alleine in der Bildmitte verweilt – sei es im farbenvollen Blumenfeld oder in ihrem Haus, inmitten stechend blauer Wandtücher. Einmal, fast zu Beginn des Filmes, tanzt sie mit einem unsichtbaren Partner – ein Bild, das in seiner würdevollen Traurigkeit fast unerträglich ist. Nie sieht man sie weinen, selbst als ihr dazu geraten wird.

Dominic Schmid
Filmexplorer.ch, 01.07.2021

Filmografie

2019
This Is Not a Burial, It's a Resurrection
2019
Mother, I Am Suffocating. This Is My Last Film About You
2016
Behemoth: Or the Game of God (Kf/cm)
2014
Mosonngoa, The Mocked One (Kf/cm)
2008
Loss of Innocence (Kf/cm)
2007
Tears of Blood

Auszeichnungen (Auswahl)

2020
Africa Movie Academy Awards: Best Director, Best Cinematography, Best Actress, Best Costume Design
2020
Sundance: Special Jury Prize for Visionary Filmmaking
2020
Taipei International Film Festival: Grand Jury Prize
2020
Durban International Film Festival: Best Director, Best Actress, Special Mention for Artistic Bravery