Love and Friendship
- Regie: Whit Stillman
- IRL/FRA/NED, 2016
- 90 Minuten
Love and Friendship
Die schöne Witwe Lady Susan Vernon besucht das Anwesen ihrer Verwandtschaft, um dort die in der gehobenen Gesellschaft kursierenden Gerüchte über ihre Affären auszusitzen. Während sie sich dort versteckt hält, schmiedet sie Pläne, um für sich selbst sowie für ihre heiratsfähige, aber widerwillige Tochter Frederica jeweils einen passenden Ehemann zu suchen und dadurch ihrer beider Zukunft zu sichern. Lady Susan erregt die Aufmerksamkeit gleich dreier Männer: sowohl des jungen und attraktiven Reginald DeCourcy als auch des reichen, aber etwas einfältigen Sir James Martin sowie des äusserst gut aussehenden, jedoch verheirateten Lord Manwaring.
DSWerkangaben
- Regie
- Whit Stillman
- Drehbuch
- Whit Stillman, nach/d'après Jane Austen
- Produktion
- Lauranne Bourrachot, Katie Holly, Whit Stillman
- Kamera
- Richard Van Oosterhout
- Schnitt
- Sopie Corra
- Musik
- Benjamin Esdraffo
- Besetzung
- Kate Beckinsale (Lady Susan Vernon), Chloë Sevigny (Alicia Johnson), Morfydd Clark (Frederica Vernon), Tom Bennett (Sir James Martin), Stephen Fry (Mr. Johnson)
- Land, Jahr
- IRL/FRA/NED, 2016
- Dauer
- 90 Minuten
- Verleih
- Frenetic Films
- Altersempfehlung
- 16
Begründung / Zitat
«Beinahe alles, was Jane Austen geschrieben hat, ist geradezu lächerlich aus heutiger Perspektive.» – «Hast du schon einmal daran gedacht, dass die Gegenwart, aus Jane Austens Perspektive betrachtet, noch viel schlimmer aussähe?»
Dialog aus Metropolitan (Whit Stillman, 1990)
Kommentare
«Seine Filme sind Sprachkunststücke, die der Gesellschaft bei der Arbeit an sich selbst und letzten Endes beim Funktionieren zuschauen. Stillman tritt dabei aber nicht in der Art eines Insektenforschers auf, der seinen putzigen Kreaturen beim aus seiner Perspektive lächerlichen oder zumindest konsequenzlosen Treiben zuschaut. Stattdessen entwirft er sein Kino aus einer Perspektive der Solidarität mit den Individuen, die sich mit den Regeln konfrontiert sehen und gar nicht anders können, als sie zu reproduzieren. Es ist schliesslich so: Die Regeln betreffen (wenn man, wie Stillman das tut, von diversen sozialen, ethnischen usw. Zugangsschranken absieht) alle, aber sie treffen jeden anders. Diese Differenz ist der eigentliche Rohstoff des Stillman’schen Kinos, das vielleicht vor allem anderen ein grosses Schauspielerkino ist: Wenn sich alle über die Spielregeln verständigen können, treten die individuellen Unterschiede in der Spielweise, und vor allem in der jeweiligen emotionalen Involvierung in das Spiel, nur umso deutlicher zutage. (...)
Ein besonderer Coup ist Stillman mit dem Casting von Tom Bennett gelungen: Der spielt einen unbefangenen Tölpel unter lauter überkandidelten Snobs, kichert am laufenden Band vor sich hin, beginnt während eines Gesellschaftstanzes wie ein Gummiball auf und ab zu hüpfen und macht auch sonst eindrucksvoll deutlich, warum Dummheit seit jeher eine der wichtigsten Antriebskräfte kluger Komödien ist.»
critic.de, 27.12.2016
«Stillman übernimmt von Austens Briefroman, der aufgrund der Amoralität seiner Hauptfigur eher untypisch ist, hauptsächlich das narrative Grundgerüst; einige der Figuren, das im Original nur angedeutete Ende sowie die Dialoge stammen aus seiner eigenen Feder. Letztere sind dabei von jener literarisch anmutenden Künstlichkeit, die für Stillman typisch ist. Dies gilt auch für das Setting selbst, das in einer gesellschaftlichen Blase stattfindet, die sich von historischer Realität gänzlich unbeeinflusst zeigt. «Far better to live on one’s own land. Everyone should», sinniert eine der Figuren einmal. (…) Die Idee, dass all dies nichts mit der Realität zu tun habe, dass es von keinerlei Interesse sei, was irgendwelche britische Adlige sich vor zweihundert Jahren scharfzüngig an den Kopf geworfen haben könnten, sollte jeder, der Teil eines homogenen sozialen Netzwerks ist und sich wundert, warum so viele Leute immer wieder andere Schlüsse als die eigenen aus dem aktuellen Weltgeschehen zu ziehen vermögen, gleich wieder verwerfen. Oder wie Lady Susan einmal klagt: «Facts are horrid things.» (...) Stillman scheint mit seiner direkten Adaption eines Austen-Textes (im Gegensatz zu den indirekten all seiner früheren Werke) zu seiner Bestimmung gefunden zu haben und hat mit Love & Friendship nichts weniger als die intellektuelle Komödie aus der Zeit Lubitschs, Hawks’ und der Marx-Brothers wieder zum Leben erweckt.»
Filmbulletin, 8/2016
Filmografie
- 2016
- Love & Friendship
- 2011
- Damsels in Distress
- 1998
- The Last Days of Disco
- 1994
- Barcelona
- 1990
- Metropolitan
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