Jane
- Regie: Brett Morgen
- US 2017
- 88 Minuten
Jane
Ein intimes Porträt der leidenschaftlichen Schimpansenforscherin Jane Goodall, die sich allen Widrigkeiten und Vorurteilen widersetzte, um eine der am meisten bewunderten Naturschützerinnen der Welt zu werden. Anhand von mehr als 100 Stunden bisher unveröffentlichten Filmmaterials und von der satten, orchestralen Filmmusik des legendären Komponisten Philip Glass untermalt, erzählt der preisgekrönte Regisseur Brett Morgen in seinem Dokumentarfilm Jane, wie ihre Primatenforschung die von Männern dominierte Welt der Wissenschaft herausforderte und unser Naturverständnis revolutionierte.
Werkangaben
- Regie
- Brett Morgen
- Drehbuch
- Brett Morgen
- Produktion
- Brett Morgen, Bryan Burk, James Smith, Tony Gerber
- Kamera
- Ellen Kuras
- Schnitt
- Joe Beshenkovsky
- Musik
- Philip Glass
- Land, Jahr
- US 2017
- Dauer
- 88 Minuten
- Verleih
- Mythenfilm
- Altersempfehlung
- 0
Begründung / Zitat
«Montiert aus vorhandenem Material ist [Jane] zugleich verblüffende Konstruktion und wahrhaftiges Porträt. Eine Lektion auch über die Möglichkeiten des Kinos»
Filmbulletin, 3.7.18
Kommentare
Schon als Jugendliche geht sie kellnern, um sich ihre Reise nach Afrika finanzieren zu können. Viele Jahre danach beginnt die Pionierin in Gombe (Tansania) ihre Studien zu den Primaten. Ihr Ziel ist klar: Sie will wissen, ob «das Verhalten der Affen ein Fenster in die Vergangenheit des Menschen» eröffnet. Aus einer Beobachterin wird bald schon eine Gefährtin, welche mehr und mehr Ähnlichkeiten zu ihrer eigenen Spezies zu erkennen glaubt. Besonders überrascht ist sie, als einer der Affen einen Stock als Werkzeug bei der Termitenjagd benützt. Der Regisseur von «Jane» montiert diese Szene treffend mit anatomischen und künstlerischen Skizzen der menschlichen Hand. «Entweder wir definieren Menschsein neu, oder wir betrachten Schimpansen als Menschen», resümiert die Forscherin in einem Brief. Wie so mancher endet er auf «Grüsse aus dem Schimpansenland». Um jene einzigartige und enge Beziehung zwischen Goodall und den allesamt mit Namen versehenen Primaten zu dokumentieren, kann Morgen auf über hundert Stunden Archivmaterial zurückgreifen. Darunter finden sich zahlreiche Schätze: Aufnahmen von Jane, wie sie Stämme hinaufklettert oder stets mit dem Fernglas in der Hand durch das Gebüsch schleicht, Tagebuchauszüge mit Zeichnungen, Diagrammen und persönlichen Notaten, mitunter Detailsequenzen von Vögeln und Insekten sowie zahlreiche Filmdokumente von den jungen und alten Schimpansen. Auffällig ist dabei, dass Goodall sie mit ihrer Kamera fast immer auf Augenhöhe zeigt, selbst wenn diese sich in den oberen Baumkronen aufhalten. Sie zeigt sie als ein Gegenüber, mit Ehrfurcht und Hingabe.
NZZ, 4.7.2018
Und doch gelingt es dem Film, quasi parallel dazu eine grosse Liebesgeschichte zu erzählen. Nicht etwa jene zwischen Jane und Hugo – auch wenn dessen Verliebtheit in die Forschungspartnerin und spätere Ehefrau in jeder einzelnen Aufnahme durchschimmert –, sondern die Liebesgeschichte zwischen einer Frau und ihrer Arbeit. Kaum je wurde im Kino anschaulicher demonstriert, was «Berufung» bedeutet.
Filmbulletin, 3.7.2018
Auszeichnungen (Auswahl)
- 2017
- Critic's Choice Documentary Awards: Best Documentary
- 2017
- National Board of Review, USA: NBR Award for Best Documentary
- 2018
- Primetime Emmy: Outstanding Directing, Outstanding Cinematography
- 2018
- Americana Film Fest: Audience Award for Best Film
Filmografie (Auswahl)
- 1999
- On the Ropes
- 2002
- The Kid Stays in the Picture
- 2007
- Chicago 10
- 2012
- Crossfire Hurricane
- 2015
- Kurt Cobain: Montage of Heck
- 2017
- Jane
Inland
Alina ist fünfzehn, als ihre Welt schlagartig durcheinander gerät. Ihr Stiefvater wird verhaftet. Er, der grossgewachsene Nigerianer, hat mit Drogen gedealt – sagt zumindest die Polizei. Alina weiss, dass das nicht stimmt. Der Skandal um ihren Stiefvater beendet Alinas Jugend. Nach einer wahren Geschichte.