I Am Not a Witch

Vorstellung vom
  • Regie: Rungano Nyoni
  • GBR/FRA/ZMB/GER, 2017
  • 93 Minuten
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I Am Not a Witch

Wegen einer Banalität wird die achtjährige Shula in ihrem Dorf der Hexerei beschuldigt und schliesslich schuldig gesprochen. Daraufhin kommt sie in ein Hexen-Camp inmitten der Wüste, wo sie an einem Initiationsritual teilnehmen muss, um die Regeln des Lebens als Hexe zu verinnerlichen. Wie alle anderen Bewohner des Camps, ist Shula an einem Band verbunden, welches zu einem grossen Baum führt. Ihr wird erzählt, dass sie verflucht und in eine Ziege verwandelt wird, sollte sie das Band jemals durchtrennen.

 

DS

Werkangaben

Regie
Rungano Nyoni
Drehbuch
Rungano Nyoni
Produktion
Juliette Grandmont, Emily Morgan
Kamera
David Galego
Schnitt
George Cragg, Yann Dedet, Thibault Hague
Musik
Matthew James Kelly
Besetzung
Maggie Mulubwa (Shula), Nellie Munamonga (Police Officer), Dyna Mufuni (Leader), Nancy Murilo (Charity)
Land, Jahr
GBR/FRA/ZMB/GER, 2017
Dauer
93 Minuten
Verleih
Outside the Box

Begründung / Zitat

«Erstaunlich (...) ist die Experimentierfreude, der Mut und die Ungezwungenheit, mit der die Regisseurin das ländliche Sambia und die fremd anmutenden Bräuche darstellt: Zwischen Sozialsatire, feministischer Kritik und Drama, das aufrütteln soll, ohne dabei von ihrem Film als poetisches Werk abzuschrecken.»

Noëlle Tschudi
cineman.ch, 8.5.2018

Kommentare

«Der immer noch starke Aberglaube in Sambia hat Rungano Nyoni, die in Wales studierte, zu ihrem Erstling inspiriert. Bewundernswert an diesem Debüt ist vor allem der Mut, mit dem sie verschiedene Tonarten mischt: So ist I Am Not a Witch sowohl Sozialsatire, feministische Kritik als auch surrealistisches Porträt des ländlichen Sambia. (...)
Nyoni hat mit Laien gearbeitet. Ihre demokratische Idee, die Hexendarstellerinnen aus möglichst vielen verschiedenen Stämmen zu rekrutieren, hat auf dem Set oft zu chaotischen Situationen geführt. Plötzlich war sie nicht mehr die einzige Regisseurin, denn die Übersetzer_innen für die fünf verschiedenen Stammessprachen interpretierten ihre Anweisungen teilweise so unterschiedlich, dass, nachdem sie «Action!» gerufen hatte, jede Hexe etwas anderes tat. Die kleine Maggie Mulubwa jedoch erwies sich als Glücksfall für den Film: Mit reduziertem mimischem Spiel gibt sie Shula als erschrecktes Kind, das umringt von manipulierenden Erwachsenen oft nur noch versteinert ausharren kann. In den wenigen Augenblicken, in denen ihr Gesicht erstrahlt, hört sie aus der Ferne dem Schulunterricht zu und darf für kurze Zeit selbst dorthin. Doch am Ende siegt der Aberglaube über das Recht auf Schulbildung. Ob das Schlussbild Hoffnung darstellt, bleibt offen.»

Tereza Fischer
Filmbulletin, 3/2018

«Wenn schon nicht seine Figuren, zeigt wenigstens der Film selbst eindeutige Klarheit in seiner Einstellung. Es ist erstaunlich, wie selbstbewusst I Am Not a Witch daherkommt. Vor allem auf ästhetischer Ebene. Nyonis Bilder sind oftmals perfekt inszeniert. Sie spielen mit Farben, Formen und Distanzen, erlauben sich manchmal auch, einfach zu fragmentieren oder stehenzubleiben, als friere das Bild kurz ein. All das erinnert an die elaborierten Werke von Hou Hsiao-hsien oder Darren Aronofsky, die die Realität durch die Kraft ihrer perfekten Ästhetik ein wenig traumhaft gestalten. Allerdings geht hier das Bild ab und an über in Geschichte und so gibt es Momente, in denen diese Fragmente dem Verständnis Einhalt gebieten. Doch I Am Not a Witch ist eh nicht wortwörtlich zu nehmen. Vielmehr ist es ein Film, der emotional verstanden werden will und nicht logisch. Und das ist, wenn man sich darauf einlässt, durchaus gelungen und hinterlässt auch seelische Spuren beim Publikum.»

Beatrice Behn
kino-zeit.de

Auszeichnungen (Auswahl)

2018
BAFTA Film Award : Outstanding Debut
2017
Africa International Film Festival : Best Feature Film
2017
British Independent Film Awards : Best Director, Breakthrough Producer, Douglas Hickox Award

Filmografie

2017
I Am Not A Witch
2014
Listen (cm)
2011
Mwansa the Great (cm)
2009
20 Questions (cm)

Der kleine Vogel und die Raupe

Vorprogramm
  • Regie: Lena von Döhren
  • CH, 2017
  • 5 Minuten
zum Hauptfilm
Kleiner Vogel Raupe

Der kleine Vogel und die Raupe

Es ist Sommer. Hoch oben in seinem Baum pflegt der kleine Vogel die grünen Blättchen des Ahorns vor seiner Tür. Es dauert nicht lange und eine hungrige Raupe macht sich über die appetitlichen Blätter her.