Do the Right Thing
- Regie: Spike Lee
- US 1989
- 120 Minuten
Do the Right Thing
Es ist der heisseste Tag des Jahres im heruntergekommenen Stuyvesant-Viertel in Brooklyn. Salvatore «Sal» Fragione betreibt dort seit 20 Jahren eine Pizzeria. Als einer der wenigen Italiener unter der schwarzen Mehrheit ist Sal stolz darauf, von allen akzeptiert zu werden und ist stets bereit, bei Konflikten zu vermitteln. In seinem Restaurant präsentiert Sal seine italienischen Wurzeln mit einer «Wall of Fame», die aus Autogrammen bekannter Italo-Amerikaner besteht. Als der junge schwarze Aktivist Buggin Out sich lauthals darüber beschwert, dass keine Afroamerikaner zu sehen sind, wird er von Sal mit einem Hausverbot belegt. Die Auseinandersetzung schaukelt sich hoch und endet schliesslich in einer Strassenschlacht.
DSWerkangaben
- Regie
- Spike Lee
- Drehbuch
- Spike Lee
- Produktion
- Spike Lee
- Kamera
- Ernest Dickerson
- Schnitt
- Barry Alexander Brown
- Musik
- Bill Lee
- Besetzung
- Spike Lee (Mookie), Danny Aiello (Sal), Ossie Davis (Da Mayor), Ruby Dee (Mother Sister), Giancarlo Esposito (Buggin’ Out), John Turturro (Pino), Rosie Perez (Tina)
- Land, Jahr
- US 1989
- Dauer
- 120 Minuten
- Verleih
- Park Circus (UK)
Begründung / Zitat
«Ich habe nur wenige filmische Erfahrungen in meinem Leben gemacht, die mit dem ersten Mal, als ich Do the Right Thing sah, vergleichbar sind. Die meisten Filme bleiben oben auf der Leinwand, nur wenige dringen in deine Seele ein.
Chicago Sun-Times, 27.05.2001
Kommentare
Do the Right Thing bringt uns ins Schwitzen. Nicht nur wegen der brütenden Sommerhitze auf der Leinwand, sondern weil Spike Lee einen schonungslosen Blick auf die sozialen Brennpunkte der US-Gesellschaft richtet.
Dabei zeichnet sich seine mittlerweile etablierte Handschrift heraus, die realistische Rassismus- und Gewaltstudien mit aberwitzigen Wortgefechten, stilisierter Kameraführung und einem treibenden Soundtrack meisterhaft vermischt.
Der Film spielt in einem mehrheitlich schwarzen Viertel Brooklyns. Während das Thermometer im Verlauf des Tages hochklettert, steigen auch die sozialen Spannungen zwischen Italoamerikanern, Schwarzen, Latinos und Asiaten an, um dann vollends zu explodieren: Ein Afroamerikaner stirbt im Würgegriff der Polizei, und das Viertel geht in Flammen auf. Mit Blick auf die aktuellen Unruhen in den USA scheint Do the Right Thing dreissig Jahre später wie ein unheimliches Déjà-vu – und aktueller denn je.
NZZ am Sonntag, 05.06.2020
Spike Lees Tragikomödie Do The Right Thing, die dritte abendfüllende Regiearbeit des afroamerikanischen Autorenfilmers, galt nach den ersten kontroversen Aufführungen bei den Filmfestspielen von Cannes 1989 als aussichtsreicher Anwärter auf die Goldene Palme. Kein Wunder, hatte der damals erst 32-jährige Filmemacher mit der virtuos inszenierten, geistreich verfassten und famos gespielten Rassismusstudie doch einen Geniestrich hingelegt, der vor mutigen erzählerischen und ästhetischen Experimenten nur so strotzte. Der Filmemacher beeindruckte zudem mit seinem Gespür für subkulturelle Authentizität und realpolitische Brisanz. […]
Die Rassenthematik, die sich durch alle Filme des kultur- und sozialpolitisch engagierten Regisseurs zieht, findet in dem multiperspektivisch angelegten Ensembledrama ihren deutlichsten, aber auch kreativsten Niederschlag. Während Lee in einigen seiner späteren Werke den didaktischen Vorschlaghammer einsetzt, gewinnt er in Do The Right Thing allen seinen Figuren, seien sie nun Afroamerikaner, Italoamerikaner, koreanische oder weisse Amerikaner, mit bemerkenswert leichter Hand drei Dimensionen ab. […]
Genau an dieser Komplexität der Figuren und an der Widersprüchlichkeit ihrer Handlungen insbesondere im vieldiskutierten Finale erhitzten sich im Erscheinungsjahr des Films die Gemüter. Wim Wenders, der damalige Präsident der Cannes-Jury, erklärte die auch heute noch umstrittene Entscheidung, Do The Right Thing bei der Preisvergabe zu ignorieren, damit, dass Mookie, die Hauptidentifikationsfigur des Ensemblefilms, zum Schluss nicht vorbildlich handle. Manch ein US-Kritiker warf Lee gar vor, er würde junge Schwarze mit seinem Film explizit zu Krawallen animieren. Dabei ist Do The Right Thing weit subtiler als die bunt-aggressive Pop-Ästhetik, die mit unzähligen rassistischen Beleidigungen und Kraftausdrücken gepfefferten Dialoge und der mal wütende, mal melancholische Rap-, R'n'B- und Jazz-Soundtrack zunächst vermuten lassen - hinter dieser aufregenden und melodramatischen Oberfläche ist ein ebenso intensives wie kluges Plädoyer für mehr Toleranz und vor allem für mehr Verständnis gegenüber den Fehlern und Vorurteilen unserer Mitmenschen verborgen.
Filmstarts.de
Auszeichnungen (Auswahl)
- 1989
- Los Angeles Film Critics Association Awards: Best Picture, Best Supporting Actor (Danny Aiello), Best Director, Best Music)
- 1990
- Academy Awards: Nominated for Best Actor in a Supporting Role (Danny Aiello), Nominated for Best Screenplay (Spike Lee)
Filmografie (Auswahl)
- 1986
- She’s Gotta Have ItShe’s Gotta Have It
- 1989
- Do the Right Thing
- 1990
- Mo’ Better Blues
- 1992
- Malcolm X
- 1994
- Crookyln
- 1998
- He Got Game
- 1999
- Summer of Sam
- 2000
- Bamboozled
- 2002
- 25th Hour
- 2006
- Inside Man
- 2013
- Oldboy
- 2015
- Chi-Raq
- 2018
- BlacKkKlansman
- 2020
- Da 5 Bloods